gaslighting

Gaslighting ist eine Form der Manipulation, die jemanden an der Realität und dem eigenen Verstand zweifeln lassen soll. Hierbei ist nicht die Rede von Missverständnissen oder Meinungsverschiedenheiten, die in gesunden Beziehungen vorkommen.

Es ist ein vorsätzlicher Versuch der Realitätsverzerrung, um Kontrolle und Macht über die Situation und das Narrativ zu erlangen. Jemanden absichtlich hinters Licht führen. Jemanden fälschlicherweise glauben zu lassen, dass etwas mit seiner Wahrnehmung nicht stimmt.

… das bildest du dir nur ein

… du hast dir das nur ausgedacht

… das habe ich nie gesagt

… das hast du falsch verstanden

… du bist so sensibel

Gerade beim letzten Beispiel kann es mit einem normalen Missverständnis in der Kommunikation verwechselt werden, wenn eine Partei die andere missversteht und den Sachverhalt aus ihrer Sicht falsch wiedergibt. Das ist kein Gaslighting.

Gaslighting wäre in diesem Fall, wenn die Person A sagt: bitte hole mich um 21:30 Uhr von der Arbeit ab, Person B zeitig kommt und die Person A jedoch noch nicht fertig ist. Statt zu sagen, ich habe mich verschätzt, sagt die Person:

Ich habe nie gesagt, dass du mich um 21:30 Uhr abholen sollst, das bildest du dir nur ein, du hast es falsch verstanden.

In diesem Moment fängst du an, an dir und deiner Wahrnehmung zu zweifeln.

Und genau das ist das Ziel. Denn Manipulatoren, die sich des Gaslightings bedienen, sind nicht daran interessiert der Wahrheit auf den Grund zu gehen, sondern diese mit allen Mitteln zu verschleiern. Ein Mittel davon ist, dir weiszumachen, dass du spinnst. So wie die Frau im gleichnamigen Film aus den 1940ern, von dem auch der Begriff stammt: In dem Film manipuliert ein Mann seine Frau, mit dem Ziel, dass diese an ihrem eigenen Verstand zweifelt. Er verzerrt absichtlich ihre Wahrnehmung durch verschiedene Aktionen, wie mit Flackern der Gaslichter, um sie in den Wahnsinn zu treiben.

Gaslighting gab es bereits vor über 80 Jahren, Gaslighting gab es als Manipulations-Taktik schon immer, nur haben wir jetzt einen Namen dafür. Und sobald etwas einen Namen hat, wird es real und greifbar und man kann etwas dagegen tun.